Probleme bei langsamfahrt und dann sanftes beschleunígen, ab ca, 10-14Kmh ruckartige Beschleunigung

  • Hallo zusammen,

    die Problematik der Werkstattannahme ist meines Erachtens nach darin zu sehen, dass diese Leute nur eine Aufnahme des Auftrags (Kundendienst, Kundenwünsche, Reklamationen, ...) machen sollen. Die Qualität der Personen entscheidet, wie gut und genau dann der Auftrag aussieht. Und das betrifft alle Fahrzeug-Hersteller gleichermaßen.

    Wenn der Annehmer gut ist und vielleicht auch eine Probefahrt macht, wird er auch einen genaueren, detaillierteren Auftrag an die Werkstatt weitergeben können.

    Wenn er nicht ganz so viel Ahnung hat, holt er sich, sofern vorhanden, einen sachkundigen Kollegen dazu. Das muss übrigens kein Meister sein, es gibt auch sehr gute Mechaniker/Mechatroniker.

    In den anderen Fällen hat der Kunde leider Pech.


    Ich erlaube mir diese Einschätzung, da ich selbst Kfz-Meister bin und an der technischen Hotline eines sehr großen deutschen Zulieferers der Autoindustrie gesessen habe. Außerdem habe ich Diagnosesoftware spezifiziert und weiß von daher, wie viel oder wie wenig die Diagnose im Fahrzeug kann. Der Umgang damit ist ebenfalls ein Problem.

    Dabei bin ich leider sehr häufig von Personen kontaktiert worden, die die komplexen Zusammenhänge in einem modernen Fahrzeug nicht durchschauten (kleines Beispiel: in die Blinkeranlage eines MB W203 von Anfang der 0er Jahre waren in der Serienausstattung 7 Steuergeräte involviert). Und mit der Teilelektrifizierung der PHEVs sind die Zusammenhänge noch viel undurchschaubarer geworden.

    Und dann die Sache mit dem Verstehen des Problems: Der Kunde beschreibt meistens aus Laiensicht, wie er das Problem erlebt. Die Werkstatt hat die in der Hinsicht etwas eingeschränkte Sicht des Fachmanns und fragt vielleicht nicht genauer nach. Sondern er interpretiert das Gehörte in seine Mechaniker-Sprache. Und wenn er sich dann an den Hersteller wendet, kommt er an einen Menschen, der oftmals nochmal eine andere, die Ingenieurs- oder Entwickler-Sprache spricht. Da liegen Welten dazwischen.

    Und ein Softwareproblem ist nochmal weniger zu verstehen, da niemand weiß, was wie warum programmiert wurde. Manches davon kann man sich bei Kenntnis der dahinter stehenden Funktion oder Mechanik logisch vorstellen, aber das meiste ist Kaffeesatzleserei.


    bhoney

  • Hallo bhoney,


    Du bringst es absolut auf den Punkt! Bei Renault ist erschwerend eine fehlende, interne Kommunikation.


    Liebe Grüße

    Udo

    Grand Captur - Symbioz Iconic E-Tech Full Hybrid 145 Iconic, Mercury Blau, alle Extras außer Panorama-Glasdach Solarbay und Notrat, EZ 19.11.2024, AAOS12 ID 283C36560R, Softwareversion 3.2.0

  • Hallo,

    ich hab es inzwischen dann doch mal geschafft, die Daten aufzuzeichnen und heute hatte ich auch während der Fahrt wieder zwei entsprechende Leistungseinbrüche.
    Ich hab mal die Spannung aller 96 Akkuzellen als kombiniertes Diagramm ausgeben lassen und angehängt. Könnt ihr damit was anfangen? Bricht der Akku da zu stark ein?

    Viele Grüße

    Screenshot_20250407-093202.png

    Captur RiveGauche | PluginHybrid 160PS | EZ 09/22

  • Hallo Qaptur ,


    wie sieht's den mit den Temperaturverhältnissen der Traktionsbatterie (HV Akku) aus? Hast Du diese auch aufgezeichnet und sie Dir bei dem entsprechenden Zeitstempel angesehen?

    Leider habe ich ja den Captur PHEV nicht mehr, daher kann ich es nicht selbst überprüfen. Ich schätze, es müssten folgende Parameter sein, die die Temperatur des HV Akkus überwachen:


    PHEV-Battery-Temperatures#1.jpg


    PHEV-Battery-Temperatures#2.jpg


    Beste Grüße

    Helmut :)

    In Erwartung eines Renault 4 E-Tech Iconic (52kWh/245Nm/110kW) in Black Pearl, bestellt am 19.03.2025 (voraussichtlicher Liefertermin: 25.08.2025)

    vorheriges Fahrzeug:

    RENAULT Captur 2 Edt. ONE E-TECH PHEV 160 Biton Cassio-Grau mit Dach in Black-Pearl / Bj. 10/2020; EZ: 12.02.2021/abgemeldet: 11.02.2025

    MyRenault App - Android: 6.1.3 (24.01.2025) / MyRenault App - iPhone/iOS: 6.1.1 (01.02.2025)

  • Hallo Qaptur ,

    das sieht in der Tat nicht normal aus. Die Kurve insgesamt ist so zu erwarten, aber die 3 Spannungseinbrüche nicht. Eine Möglichkeit wäre eine lose Verbindung (Wackelkontakt), ich würde aber eher auf eine thermisch bedingte Unterbrechung bzw. einen Übergangswiderstand tippen, der temperaturbedingt auftritt. Eine sowieso nicht einwandfreie Verbindung erhitzt sich durch den Stromfluss und wird dadurch schlagartig hochohmiger. Dadurch wird der Strom reduziert, die Verbindungsstelle kühlt wieder ab und leitet wieder besser. Ein Verhalten wie z.B. bei einer kalten Lötstelle. Da alle Zellen gleichermaßen betroffen sind, würde ich auf die Minus- (Masse-) Seite des Akkus bzw. seiner Verkabelung tippen. Zur Diagnose müsste man möglichst direkt an Akkuminus einerseits und Fahrzeug- bzw. Elektromotormasse andererseits messen. Die sollten auf gleichem Potential liegen und zu keiner Zeit einen Spannungsunterschied aufweisen. Auf jeden Fall etwas für die Renault-Technikabteilung.

    Viele Grüße
    Oeli