Beiträge von eni

    Der Vorteil am E-Nav ist: Das Auto weiß wohin es fährt und kann sich anhand der Strecke den Akku einteilen.


    Ich kann dir ja mal den Ablauf an einem Beispiel zeigen:

    Zu meinen Eltern sind es zB ca 110km, das Auto spart auf der Strecke aber den Großteil des Akkus für die letzten ~30km auf.

    Die ersten ca. 13km sind Stadtverkehr (mit ein bisschen Stadtautobahn), die werden elektrisch gefahren.

    Danach folgen ca 65km Autobahn, die fährt das Auto großteils mit dem Verbrenner (SoC danach noch etwa 65-70%)

    Und zwar deshalb weil es ab da zunächst auf den nächsten 5km 140m Höhenunterschied und auf den 11km darauf nochmal 282m zu bewältigen gibt.

    Auf diesen ca. 16km wird der größte Teil vom Akku verbraucht da der E-Motor hier den Verbrenner unterstützt.

    Die letzten 16km sind nochmal ein wenig auf und ab aber bis auf ein paar kurze etwas steilere Stücke halb so wild.

    Die letzten 500m innerorts fährt das Auto dann wieder elektrisch. Ankunft dann meist zwischen 5 und 10% (0km lt. Display).


    Am Rückweg wird der Akku relativ gleichmäßig verbraucht:

    Bis zum nächsten Ort wird elektrisch gefahren (also auch auf der Landstraße, außer ich "muss" stärker beschleunigen um Fahrzeuge hinter mir nicht unnötig aufzuhalten. Normalerweise ist da aber kaum Verkehr).

    Nach dem Ort dann mit Verbrenner (und E-Unterstützung auf den Stücken wo es bergauf geht).

    Auf den bergab Teilen rein elektrisch (also rekuperiert), Autobahn ein Mix aus beidem und schon ein paar km vor der Stadteinfahrt wird nur noch elektrisch gefahren und ab da springt der Verbrenner dann normalerweise auch nicht mehr an.

    Zuhause komme ich dann zwischen 10 und 20% an. Je nach Verkehr.


    E-Save habe ich bisher nur mal im Urlaub nach Kroatien genutzt, da das Auto dort nicht geladen werden konnte und ich es mit ca 40% SoC abstellen wollte.

    Ist die Fahrt voraussichtlich länger als dass ich elektrisch fahren kann,

    stelle ich rechtzeitig außerorts auf My Sense oder Sport mit E-Safe um,

    so dass ich auf jeden Fall elektrische Kapazität für´s Fahren im Ort zur Verfügung hab.

    Darf man fragen warum du das so kompliziert gestaltest?

    Ich fahre auf Langstrecke immer mit aktiver Navigation und E-Nav.

    Dh. das Auto entscheidet entlang der Route selbst wann es besser ist mit Verbrenner zu fahren und wann nicht.

    Bei mir kam es bisher noch nie vor, dass ich am Ende der Strecke nicht genug SoC hatte um die letzten ~14km von der Autobahn durch die Stadt rein elektrisch zu fahren.

    Ganz im Gegenteil, meist sind zuhause dann sogar noch um die 3-4km Restreichweite übrig ...


    Softwaremäßig kann man bei Renault ja echt viel bemängeln aber das funktioniert tatsächlich perfekt.

    Wenn man am Ziel laden kann ist die effizienteste Fahrweise den kompletten Akku auf der Strecke zu nutzen (und das Auto entscheiden zu lassen wann es womit fährt. Das setzt allerdings eine aktive Navigation und aktiviertes E-Nav voraus).

    E-Save würde ich nur verwenden wenn ich am Ziel nicht laden kann und das Auto sonst ggf mehrere Tage mit leerem Akku stehen würde.

    Für öffentliche Ladesäulen reicht ein normales Typ2-Kabel.

    Wenn du auch an anderen Dosen laden willst würde ich aber eher zu einem intelligenten Ladekabel mit Adaptern raten (also JuiceBooster, NRGKick und wie sie alle heißen ...) ;)

    Meiner Erfahrung nach werden für die Reichweitenanzeige nach dem Laden nur die letzten paar km gewertet und nicht der aktuelle Wert aus dem BC herangezogen.

    Lade ich zB zuhause voll (auf dem Weg dahin geht es immer die letzten paar 100m bergauf) stehen bei 100% meist nur um die 40km am Tacho.

    Lade ich aber (auch am gleichen Tag) zB bei meinen Eltern voll (wo es relativ eben ist) sind es bei 100% >50km.

    Dh. es kommt so gut wie immer vor dass ich mit vollem Akku bei ca 40km Rest losfahre und auf den ersten paar km Fahrt steigt die Restreichweite nur. :)


    Reset des BC wird immer nur beim Tanken gemacht.

    Beim Reset des BC nach dem Laden ändert sich der Wert aber auch von 40km auf 56km.

    gibt's denn überhaupt Autohersteller, die "Verbesserungswünschen" von Kunden ernsthaft und rasch nachkommen oder zumindest einen Service für Verbesserungsvorschläge öffentlich zugänglich anbieten?

    Eine direkte Plattform nicht, aber zB bei Tesla gabs schon diverse Updates welche neue Features mit Communitywünschen enthalten haben.



    Warum Renault die App nicht um ohnehin schon vorhandene Infos erweitert versteh' ich aber nicht.

    Über die API kann man u.a. folgende Daten (zusätzlich zu jenen aus der App) auslesen:

    Tankinhalt in Liter, Restreichweite Benzin & Elektro getrennt voneinander (im Gegensatz zur Anzeige im Auto wird hier auch ein Wert unter der 90km Grenze geliefert), Restenergie im Akku (in kWh aber nur als ganze Zahl), aktuelle Ladegeschwindigkeit, die Daten von bisherigen Ladevorgängen (Dauer, Start-/Endzeit, in den Akku geladene kWh), Temperatur im Auto (wird leider nur aktualisiert wenn die Vorklimatisierung gestartet wird), Akkutemperatur (theoretisch, praktisch wird hier immer nur 20°C geliefert...)

    Konsequenz daraus: Ich nutze die eigentliche App kaum noch sondern verwende lieber meine eigene Lösung weil ich da mehr Infos bekomme.

    Schwer zu sagen, Langzeiterfahrungen habe ich bisher nur mit BEVs (und deren Akku ist deutlich größer).

    Aber ich habe aktuell selbst mit 90-92% SoH (schwankt immer wieder mal ein wenig, ist aber +/- schon seit dem Winter auf dem Niveau) noch die gleiche elektrische Reichweite wie im Neuzustand.


    Die Akkunutzung ist bei mir ähnlich zu dir. Nicht ganz alle 2 Tage wird er geladen.

    Für den Fahrbetrieb an sich ist es beim PHEV ja eigentlich nicht nötig einen größeren Akku zu verbauen als Netto genutzt werden kann, da bei 0km Restreichweite einfach der Verbrenner übernehmen kann.

    Ich nehme also an Renault "verschiebt" einfach vom vorhanden Buffer zur nutzbaren Kapazität um die anfängliche (größte in kurzer Zeit) Degradation abzufedern, was auch erklären würde warum die E-Reichweite nicht sinkt obwohl laut SoH schon 8-10% der Kapazität nicht mehr nutzbar ist.

    Solange man den Akku gut/normal behandelt (also zB nicht im Sommer auf 100% laden und dann tagelang in der Sonne parken etc) sollten vom aktuellen SoH über die nächsten Jahre nur noch ein paar % abgehen.

    Aber weitere 10% (die sich dann auch auf die tatsächliche Reichweite auswirken) sollten auch nach 4 Jahren (ohne Defekt) nicht verloren gehen.