Beiträge von Gelfling

    80 bis 90 % würde ich nicht unterschreiben. Aber gute 20 % sind es schon - zu viel, um sich darauf zu verlassen. Offenbar wird nicht nur optisch sondern auch per Navi erkannt. Manchmal erscheint es mir auch schlicht geraten. :D

    Wenigstens greift die Erkennung nicht aktiv ein. Bei meiner E-Klasse erkannte das System regelmäßig Zeichen, die es nicht erkennen sollte. Und paßte prompt den Tempomaten an. Wenn ich also einen LKW aus Bulgarien überholt habe, die hinten oft mit vielen, kleinen Tempo-Angaben geschmückt sind, konnte es vorkommen, daß der Tempomat von 180 auf 60 km/h umschaltet, gefolgt von einer mehr als unpassenden Bremsung.

    Man kann sich auf solche Systeme also auch bei "Premium" nicht verlassen und sollte das auch nicht tun! Wozu haben wir alle eine Fahrerlaubnis!

    Hallo,


    ich denke, es gibt zwei Themen: Die Fähigkeit der Batterie bei Kälte, und die Reichweitenberechnung des Autos. Für letztere scheint eine einfache Formel zu gelten:

    Reichweite = Ladezustand x 1/(1 + Außentemperatur in °C) * 30 km / Innerer Querschrägenfaktor * Mondphase in %


    Ich bin losgefahren mit der Angabe 34 km bei -3 °C. Nach Umschalten auf "Pure EV"-Modus wurden mir 44 km gezeigt. Gefahren bin ich ziemlich genau 25 km, danach zeigte das Fahrzeug noch 6 km Restreichweite - was ich erfahrungsgemäß auf rund 8 km strecken kann, wenn ich in der Stadt unterwegs bin. Zwischendurch gab es zwei längere Halte für Besorgungen. Nach diesen ließ sich die Reichweitenverlängerung durch Umschalten auf "Pure EV" aber nicht wiederholen.

    Fazit: Ich komme auch bei diesen Temperaturen bei den Wochenendeinkäufen hin, und was das Auto mir anzeigt ist wie Noten im Jazz: Maximal Anhaltspunkte.

    Ich war jetzt nicht wirklich enttäuscht von der Reichweite. Aber erstens war ich bis November noch „Insider“ in der EV-Entwicklung. Und zweitens fuhr ich bis September einen E300de. Der schaffte die elektrische Nennreichweite noch nicht mal im Frühling unter Optimalbedingungen. Und selbst da war es noch weniger als beim Renault jetzt im (Halb)Winter. Es reicht, um fast alle unsere Besorgungsfahrten rein elektrisch zu machen. Und wenn ich mal etwas weiter muß, ist das auch kein Problem. Unter den PHEVs ist der Captur im Moment wohl das meiste Auto für‘s Geld, das man so kriegen kann.

    Moinsen! :)

    Ich habe den leisen Verdacht, vielen ist nicht ganz bewußt, wie kompliziert so eine Verbrauchsermittlung tatsächlich ist. Hintergrund:

    - Natürlich wollen alle Autobauer, daß möglichst hohe Werte für ihre Reichweiten dabei herauskommen

    - Natürlich wollen Politiker, die bzgl. E-Mobilität positiv vorgespannt sind, daß möglichst hohe Werte für die Reichweiten dabei herauskommen

    - Natürlich wollen Politiker, die bzgl. E-Mobilität negativ vorgespannt sind, daß möglichst niedrige Werte für die Reichweiten dabei herauskommen

    - Natürlich wollen alle Autobauer sicherstellen, daß kein Wettbewerber auf einem stark politisierten Markt einen Vorteil für sich herauskitzeln kann, indem er irgendeinen Kniff anwendet, der nicht verbindlich vorgeschrieben ist

    - Natürlich wollen alle Autobauer, daß die Reichweiten ihrer eigenen Systeme möglichst gut aussehen und deren CO2-Bilanz ebenfalls

    - Natürlich gibt es mittlerweile zig Antriebssysteme für Autos, dazu noch mehr Mischformen (wie z.B. unser PHEV), die alle irgendwie berücksichtigt werden müssen

    - Natürlich wollen alle Politiker die Autobauer ihres eigenen Landes entweder fördern oder benachteiligen - je nach ideologischer Vorspannung

    - Natürlich wollen alle Politiker möglichst hohe CO2-Steuern einnehmen

    - Natürlich wollen alle mitreden, einschließlich des Verbands zum Schutz des breitschwänzigen Karpaten-Iltis ...


    Bei der EU und der UN wurde dazu dann rund 5 Jahre im Detail verhandelt. Das Ergebnis ist eine Vorschrift von derzeit knapp 650 Seiten, in der so ziemlich alles, was man sich irgendwie vorstellen konnte, irgendwie versucht wurde, zu regeln. Es gibt Heere von hochqualifizierten Ingenieuren in den Entwicklungsabteilungen von Herstellern und Zulieferern, die nichts machen, als diese Dokumente immer wieder zu lesen, zu verstehen, in eine Vielzahl interner, mehr oder weniger handhabbarer Prüfvorschriften umzuwandeln und diese immer wieder zu aktualisieren.

    Hier der Link für Interessierte und Amateur-Masochisten: https://eur-lex.europa.eu/lega…=CELEX:32017R1151&from=DE

    Vereinfachtes Fazit: Wenn man mehr Gas gibt und heizt oder kühlt, und es draußen nicht gerade Windstille und Frühlingstemperaturen hat und man nicht im Emsland oder sonst einer flachen, kurvenarmen Gegend lebt, ist die Reichweite eben mal so oder mal so, aber niemals die aus dem Prospekt. Und immer ist es weniger.

    Daß ich längere Zeit wartend im Auto sitze und dabei Musik höre, kommt so selten vor, daß ich dazu meist kabellose Ohrhörer verwende. Das schont das Auto und ist genauso bequem. Und wenn es kalt ist, kann ich mich damit auch in ein Kaffee verziehen.


    Das Grundproblem von Renault ist, daß sie für den Infotainment-Bereich keine eigene Software entwickeln, sondern seit 2020 auf eine Kooperation mit Google setzen. Das scheint mir insofern strategisch zumindest fragwürdig zu sein, als in modernen Fahrzeugen Infotainment, Fahr-Autonomie und Fahrzeugmanagement nicht immer eindeutig und alles andere als einfach zu trennen sind. Und Google-Software nutze ich noch nicht mal mehr in Mobiltelefonen.


    Hinzu kommt, daß seit 2021 Renault sich in seiner Entwicklungsumgebung in eine Kooperation mit Dassault begeben hat. Auch diese Entscheidung läuft etwas am Trend vorbei - andere OEM setzen hier mehrheitlich auf das System eines anderen Herstellers - der aber kein Franzose ist.


    Es läuft also grundsätzlich noch nicht so ganz rund in der "Renaulution"-Strategie und der "Software République". Da ist noch ein wenig zu viel nationale Politik und zu viel altbackenes Management involviert. Und die Französischen Gewerkschaften haben auch noch nicht so ganz begriffen, wie man "Globalisierung" und "Strukturwandel" in der Landessprache buchstabiert.


    Andererseits hat Renault seit Beginn der Elektrifizierung gezeigt, daß sie moderne und komfortable Autos bauen können, die sich funktional an den Kundenwünschen orientieren und zugleich bezahlbar bleiben. Ich traue den Französischen Ingenieuren durchaus zu, auch die Software-Themen relativ schnell in den Griff zu bekommen. Und Software hat einen Riesen-Vorteil: Sie kann grundsätzlich aktualisiert werden, ohne daß man Hardware tauschen muß.


    Ich finde einzelne Lösungen wie z.B. die Auswahlliste für Musiktitel zwar auch als Zumutung, aber ansonsten bin ich mit dem Fahrerlebnis unseres neuen Rennos sehr zufrieden. "Angst" vor dem Auto habe weder ich noch meine absolut Technik-unaffine Frau: Reinsetzen, Knopf drücken, Gang einlegen und fahren. Der Rest geht automatisch. Was will man mehr?

    Ich mag mich irren, aber ich habe den Eindruck, wenn ich die Batterie vorher etwas "gefordert" habe und dann direkt anklemme, kriege ich mehr Reichweite als Ziel und Ergebnis angezeigt ...


    ... Geht wohl doch mit dem Mond :D

    Nur zur Sicherheit - es ist tatsächlich nicht möglich, sich über diese App die gemessenen Verbrauchswerte anzeigen zu lassen, richtig? Eigentlich zeigt die App mir nur, wie viele km bisher gefahren wurden, ob ich gerade lade, wie lange noch geladen werden wird und die Gesamt-Reichweite. Und mit etwas Glück und Gefummel die Vorklimatisierung. Sonst nix. Richtig?


    Ziemlich mau, eigentlich! :rolleyes:


    Andere Frage - das Info-Menu im auto zeigt mir nur die Verbrauchswerte seit dem letzten Reset des Tagesstreckenzählers. Nicht die Gesamt-Info; die finde ich nirgendwo. Auch richtig?